Das Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche ab neun Jahren, die sich in einer besonders schwierigen Lebensphase befinden. Die Alltagsbewältigung und die problematische Lebenslage der jungen Menschen stellen ein Hindernis in ihrer Persönlichkeitsentwicklung dar. Belastende Faktoren, die eine stationäre Betreuung notwendig werden lassen, können z.B. sein:
- Belastetes Familiensystem
- Dissoziales Verhalten, Störungen des Sozialverhaltens
- Körperlicher oder emotionaler Missbrauch
- Traumatische Erlebnisse
Unsere Therapeutisch-Pädagogische Wohngruppe wurde im Jahr 2016 eröffnet. Es umfasst 16 Plätze die jeweils in 2 Gruppen aufgeteilt sind. Diese werden von je zwei Fachkräften im Bezugsbetreuersystem geleitet. Die Bewohner unserer Wohngruppen sind geschlechtsunspezifisch.
Folgende Leistungen bieten wir an:
- Gewährleistung der Aufsichtspflicht über Tag und Nacht in der Wohnform 24 Stunden über das ganze Jahr.
- Tagesstruktur:
- Unterstützung und Rahmensetzung für die Bewältigung und Strukturierung des Alltags
- Gestaltung der schulischen und beruflichen Förderung und des nachschulischen Bereichs Unterstützung beim Auf- und Ausbau von
- Alltags- und lebenspraktischen Bewältigungsfähigkeiten und -Strategien
- Stabilisierung des jungen Menschen, hinsichtlich seiner persönlichen Reifeentwicklung
- Auf- und Ausbau des Selbsthilfepotentials
- Unterstützung bei der Entfaltung der Persönlichkeit der jungen Menschen
- Aufbau individueller Lebensperspektiven
- Therapeutisch- psychologische Betreuung
- Freizeitgestaltung und Gruppenaktivitäten
- Krisenintervention
Die Grundlage unserer sozialen Arbeit bildet ein verstehender, systemischer Ansatz. Wir gehen davon aus, dass dem Handeln und Verhalten Einzelner ein subjektiv gemeinter Sinn zugrundliegt. Mit alltäglichen Gewohnheiten und Verhaltensweisen, Interessen und Kenntnissen entstehen im Laufe der Zeit individuelle Lebenswirklichkeiten. Den Zugang zu den Lebenswirklichkeiten – dem Ort, an dem wir die Menschen „abholen“ – betrachten wir als grundlegend ermöglicht durch das deutende Verstehen von geäußertem Verhalten, Denken und Empfinden. Insbesondere durch interkulturelle Erfahrungen geprägte Lebenswirklichkeiten erfordern einen verstehenden Ansatz, damit vorschnelle und vorgefertigte Deutungsmuster nicht den Blick zur individuellen Lebenswirklichkeit der Klienten verstellen.
Wir versuchen, den gesellschaftlichen Zusammenhang individueller Problemlagen mit in unsere Betrachtungen zu nehmen und Wege für mehr Autonomie und Selbstwirksamkeit aufzuzeigen. Die gegenwärtigen kulturell-gesellschaftlichen Bedingungen in Deutschland lassen sich als individualisiert, hochdifferenziert und pluralistisch beschreiben. Lebensweisen sind kaum durch Werte, Normen und gesellschaftliche Grenzen vorgegeben. Das bringt viel Freiheit mit sich. Für die Bildung von Familien bedeutet dies, dass es immer weniger verbindliche Modelle und Verläufe gibt. Oft trifft es sogar zu, dass bereits die Lebensführung vor der Familienphase dem Einzelnen ein überhohes Maß individueller Entscheidungskompetenz abverlangt hat
- Aufbau einer Bereitschaft, sich auf pädagogisch-therapeutische Prozesse einzulassen
- Stabilisierung und Stärkung der autonomen Persönlichkeit
- Motivation zur Eigenaktivität und zur Entwicklung von Selbständigkeit, Selbstbestimmung und der Übernahme von Eigenverantwortung
- Erweiterung vorhandener Fähigkeiten und Kompetenzen (Ressourcenorientierung und Ressourcenaktivierung)
- Steigerung des Selbstbewusstseins, Selbstwertgefühls und Selbstvertrauens
- Erweiterung des Verständnisses für die eigene Person
- Veränderung der Selbstwahrnehmung und des Verhaltens
- Auflösen von Entwicklungsblockaden und Ausgleich von Entwicklungsverzögerungen bzw. Erfahrungsdefiziten
- Verringerung psychischer Leiden
- Reduzierung von Symptomen psychischer Störungen
- Stärkung der Bindungsqualität
Psychologische und therapeutische Interventionen
- Psychotherapie der Kinder und Jugendlichen
- Personenzentrierte Vorgehensweise
- Verhaltenstraining
- Übungsbehandlung
- Familiengespräche
- Krisenbegleitung
- Trainingsprogramme (z.B.: Konzentrations- und Aufmerksamkeitstrainingsprogramme)
- Entspannungsverfahren
- Methoden der Gestalttherapie
- Methoden der Psychodrama
- Einzel- und Gruppenberatung
- Entwicklungspsychologische Beratung
- Stressprävention und –bewältigung
- sporttherapeutische Angebote
Aufnahmeverfahren im Sinne der Eingangsqualität liefert das zuständige Jugendamt bei Aufnahmeanfragen, hinsichtlich den Zielen der Hilfe, dem individuellen Hilfebedarf sowie Informationen zu den vorausgegangenen Hilfen und Maßnahmen.
- Bestehende formelle Hinderungsgründe oder absehbare Veränderungen des Aufenthaltsstatus, welche eine Durchführung, Erreichung der Zielführung oder Finanzierung der Maßnahme verhindern oder erheblich einschränken.
- Kriminelles und gewalttätiges Handeln
- akute und nicht ambulant behandelbare schwerwiegende psychiatrische Erkrankungen (z. B. schwere Psychosen, Schizophrene Erkrankungen, etc.) des Klienten, welche die Erarbeitung und Erreichbarkeit von notwendigen Zielen der Maßnahme unmöglich machen.
- eine reelle oder nicht einschätzbare Suizidgefahr
- akute, schwere Suchterkrankungen bei den Jugendlichen oder jungen Erwachsenen
Team
- hohe fachliche und methodische Kompetenz
- multidisziplinäres und -/kulturelles Team
- Schwerpunkte, durch Zusatzqualifikationen
- mehrjährige Berufserfahrung
- regelmäßige Supervision, Fortbildung, Fallbesprechungen
- interne/externe Kinderschutzbeauftragte
- interne Qualitätssicherungsinstanzen
Informationen:
AnsprechpartnerInnen:
Esther von Gries
– Bereichsleitung Stationäre Hilfen –
Systemische Beraterin
Sozialtherapeutin