Aufgenommen werden 7 Mädchen im Alter von 12 bis 16 Jahren (Aufnahmealter), die bis zum Alter von 18 bis 21 Jahren betreut werden können (Betreuungsalter). Das Angebot richtet sich insbesondere an Mädchen, für die eine gleichgeschlechtlichen Gruppe einen notwendigen Entwicklungsraum darstellt. Indikatoren für eine besondere pädagogische Betreuung sind:
- Verhaltensstörungen, emotionale Störungen, posttraumatische Belastungsstörungen, Störungen der Impulskontrolle
- Missbrauchserfahrungen sowie noch fehlende Abgrenzungsstrategien
- Essstörungen
- Selbstverletzendes Verhalten
- Gewalterfahrungen, Traumatisierung
- verfestigte biografische Fehlentwicklungen
- ausgeprägte Bindungsstörungen, die in der Vergangenheit massive Auswirkungen auf das Umfeld und auf die Beziehung zu Bezugspersonen hatten
- erhebliche schulische Leistungsschwächen und meist auch motorische Defizite
- sonderpädagogischer Förderbedarf
- nur teilweise beschulungsfähig
Ziel ist es, die Persönlichkeit der Mädchen ganzheitlich zu fördern. Es werden zum einen die vorhandenen Ressourcen weiterentwickelt und gestärkt und zum anderen psychische Störungen und Defizite pädagogisch bearbeitet, um so die Selbst-, Sozial- und Handlungskompetenz der Bewohnerinnen zu fördern. Daraus ergeben sich folgende Unterziele mit Teilzielen:
Entwickeln der sozialen Integration in Gruppen
- Entwickeln von konstruktiven Beziehungen zu Gleichaltrigen und zu den Pädagog*innen
- Akzeptieren und Einhalten von Normen und Regeln
- Aufbauen von Werthaltungen
- Wahrnehmen von Fremdbedürfnissen und Akzeptanz von Anders-Sein
- Auseinandersetzen mit dem eigenen Verhalten
- Aufbau einer sozial-kommunikativen Kompetenz
- Einüben von sozial-kommunikativen Fähigkeiten
- Entwickeln von altersgemäßen sprachlichen Fähigkeiten
- Entwickeln der Fähigkeit, eigene Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen und mitzuteilen
- Entwickeln der Fähigkeit, Gefühle und Bedürfnisse anderer wahrzunehmen und zu akzeptieren
Aufbau und Entwicklung von Leistungsbereitschaft
- Entwickeln von Motivation und Leistungsbereitschaft im schulischen Bereich
- Entdecken und Fördern von persönlichen Fähigkeiten
- Entdecken und Fördern von Interessen und Aktivitäten
- Fördern von Interessen und Hobbys
- Entwickeln und Ausbauen von Initiative und Ausdauer
- Entwickeln von Bewältigungsstrategien
- Kennenlernen und Einüben von Bewältigungs-, Problemlösungs-, Deeskalations- und Konfliktbewältigungsstrategien
- Erhöhen der Frustrationstoleranz
- Entwickeln eines Selbstkonzeptes und von Selbstbewusstsein
- Entwickeln und Fördern eines positiven und realistischen Selbstkonzepts (sich für liebenswert halten und sich den gestellten Anforderungen gewachsen fühlen)
- Entwickeln und Ausbauen von Zufriedenheit mit sich selbst, dem eigenen Körper und der eigenen Geschlechterrolle
- Fördern der Wahrnehmung von eigenen Bedürfnissen und deren sozialverträgliche Umsetzung
- Entwickeln von Selbstsicherheit
- Konstruktives Umgehen mit der Herkunftsfamilie (Funktion in der Familie)
- Auseinandersetzen mit der Herkunftsfamilien
- Konstruktiver Umgang mit der Herkunftsfamilie und dem eigenen sozialen Umfeld
- Fördern der körperlichen Gesundheit
- Entwickeln von Körperbewusstsein
- Fördern von körperlicher Bewegung/Sport
- Entwickeln des Bewusstseins für eine gesunde Ernährung
Die Einrichtung in der Haßlocher Straße 72 besteht aus insgesamt 7 Plätzen, aufgeteilt auf drei Etagen.
Untergeschoss (40,80 m²):
Das Untergeschoss verfügt über einen separaten Eingang, einen Flur sowie ein Büro- und einen Begegnungsraum. Außerdem bietet das helle Souterrain eine kleine Küchenzeile sowie eine Toilette.
Erdgeschoss (105,68 m²):
Im Erdgeschoß befinden sich ein Einzel- und ein Doppelzimmer, der Aufenthaltsraum, ein Büro, ein WC sowie eine großzügige Küche.
Erstes Obergeschoss (91,52 m²):
Im ersten Obergeschoß befinden sich drei Einzelzimmer sowie ein großzügiges Badezimmer mit Badewanne und Dusche. In dieser Etage befindet sich außerdem der Zugang zur Dachterrasse.
Zweites Obergeschoss (30,41 m²):
Im zweiten Obergeschoß befindet sich ein Einzelzimmer sowie ein helles Bad.
Braucht ein Mädchen zusätzlich zur Betreuung innerhalb der Wohngruppe therapeutische Unterstützung, kann dies bezüglich therapeutischer Sitzungen oder psychologischer Diagnostik ergänzend in Anspruch genommen werden. Für Mädchen, die unter §35a SGBVIII, in der Einrichtung leben, ist dies obligatorisch und findet in der Regel in einem Umfang von wöchentlichen oder 14-tägigen Terminen sowie Akutterminen in Krisensituationen statt; Veränderungen im Turnus obliegen der Einschätzung der Therapeutin und dem Bedarf der Klientin.
Nicht aufgenommen werden Mädchen:
- die aufgrund ihrer körperlichen und geistigen Verfassung nicht in der Lage sind, die pädagogischen Angebote wahrzunehmen
- mit Personensorgeberechtigten, die dieser Maßnahme nicht zustimmen und jegliche Zusammenarbeit kategorisch ablehnen
- die sexuell massiv übergriffig sind
- mit akuter Suchtmittelabhängigkeit
- mit akuter psychiatrischer Erkrankung
- mit akuter Suizidalität
- Alle dargelegten Ausschlusskriterien werden im Einzelfall überprüft, mit dem Ziel der Klärung, ob eine Aufnahme und Betreuung des Mädchens dennoch möglich ist.
Team
- hohe fachliche und methodische Kompetenz
- multidisziplinäres und -/kulturelles Team
- Schwerpunkte, durch Zusatzqualifikationen
- mehrjährige Berufserfahrung
- regelmäßige Supervision, Fortbildung, Fallbesprechungen
- interne/externe Kinderschutzbeauftragte
- interne Qualitätssicherungsinstanzen
Informationen:
Ansprechpartner:
Esther von Gries
– Bereichsleitung Stationäre Hilfen –
Systemische Beraterin
Sozialtherapeutin